abgesagt: Zur Zukunft der Genetischen Pränataldiagnostik
Besteht der Verdacht auf eine Chromosomenanomalie wie Trisomie 21 ("Down-Syndrom"), Trisomie 13 oder Trisomie 18, muss zukünftig keine riskante Fruchtwasseruntersuchung mehr vorgenommen werden.Der Arzt / pixelio.de
Die Veranstaltung musste leider abgesagt werden!
Was wollen wir wirklich wissen? - Expertenrunde anlässlich der Stellungnahme des Ethikrates
- Termin: Mittwoch, 20.03.2013, 17-19 Uhr
- Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Raum 2, Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin
Journalisten erhalten vorab den Text der Stellungnahme
Die Ankündigung der Konstanzer Gendiagnostikfirma LifeCodexx, einen Blutdiagnosetest („PraenaTest“) auf Trisomie 21 anzubieten, sorgte im vergangenen Jahr für heftige Debatten unter Forschern, Ethikern, Behindertenbeauftragten und Patientenvertretern. Mittlerweile ist der Test in die medizinische Praxis gegangen, die Nachfrage ist groß. Schon über 1000 Frauen haben – nach einer Verdachtsdiagnose - mit dem PraenaTest überprüfen lassen, ob ihr ungeborenes Kind das Down-Syndrom haben könnte.
Seit Januar 2013 können mit dem PraenaTest weitere Chromosomen-Anomalien untersucht werden, etwa die Trisomie 13 oder Trisomie 18. Und das ist erst der Anfang. In Kürze wird es mithilfe verschiedener nichtinvasiver Pränataltests (NIPT) möglich sein, das vollständige Erbgut des Fötus nicht nur zu entziffern, sondern auch im Detail zu deuten. Diese Entwicklung in der Pränataldiagnostik wirft zahlreiche (ethische) Fragen auf:
- Bei welchen Verdachtsbefunden sollten die Tests erlaubt sein?
- Sollten in Zukunft nur Krankheiten untersucht werden, für die es auch eine Therapie gibt?
- Sollen Eltern über jeden Verdacht einer Krankheit informiert werden?
- Wer entscheidet, welche Ergebnisse den Eltern mitgeteilt werden?
- Wie ist es um die Freiheit des Kindes bestellt? Kann es später selbst entscheiden, was es über sich wissen möchte und was nicht?
- Ist die Befürchtung einiger Verbände gerechtfertigt, dass die NIPT den Weg zu einer behindertenfreien Gesellschaft ebnet? Werden Eltern, die sich für das Leben von behinderten Menschen entscheiden, stigmatisiert?
Diese und Fragen, die in der Ethikrat-Stellungnahme behandelt werden, möchten wir gerne mit Ihnen und unseren Gästen diskutieren:
- Prof. Dr. med. Christiane Woopen, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
- Prof. Dr. med. Peter Kozlowski, Facharzt für Gynäkologie, Geburtshilfe und Medizinische Genetik, praenatal.de Düsseldorf
- Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe
Moderation: Nicola Kuhrt, WPK und Spiegel Online
Wir bitten um Anmeldung bis zum 18. März 2013: christian.esser@wpk.org